Letztes Jahr wurden ca. 100.000 Diebstähle in Unternehmen verzeichnet

Knapp 100.000 Diebstähle in Unternehmen

In den letzten sieben Jahren verzeichneten wir einen kontinuierlichen Rückgang der gemeldeten schweren Diebstähle in Unternehmen, darunter Fabriken, Werkstätten, Büros, Banken, Gaststätten und Warenhäuser. Allerdings erlebten wir im vergangenen Jahr einen drastischen Anstieg um 16 Prozent, was zu Schäden in Höhe von fast 250 Millionen Euro führte, wie aus den aktuellen Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022, veröffentlicht vom Bundeskriminalamt (BKA) und auf das Jahr 2021 bezogen, meldet über 99.700 schwere Diebstähle in Unternehmen, darunter Einbrüche und Diebstähle mit Waffen. Diese Vorfälle erstreckten sich über verschiedene Orte wie Fabriken, Werkstätten, Diensträume, Büros, Lagerräume, Warenhäuser, Verkaufsräume, Kioske, Gaststätten, Hotels, Pensionen sowie Banken, Sparkassen und Poststellen. Im Vergleich zum Vorjahr, als es etwa 86.200 solcher Fälle gab, stieg die Zahl um fast 16 Prozent an, was den ersten Anstieg nach sieben Jahren des Rückgangs darstellt. Interessanterweise gab es in den Jahren 2021 und 2022 die geringste Anzahl gemeldeter Firmeneinbrüche seit über 30 Jahren.

Die Aufklärungsrate variierte je nach Art des Diebstahls erheblich. Im Detail wurden 2022 etwa 1.050 schwere Diebstähle in Banken, Sparkassen, Postfilialen und -agenturen verübt, wobei die Aufklärungsrate bei 33,9 Prozent lag. Weitere 10.950 Delikte betrafen Gaststätten, Kantinen, Hotels und Pensionen, wobei in 21,5 Prozent der Fälle Aufklärung erzielt wurde. In fast 39.670 Fällen zielten die Täter auf Kioske, Warenhäuser, Verkaufsräume, Selbstbedienungsläden, Schaufenster und Schaukästen ab, wobei die Polizei in 61 Prozent der Fälle die Täter identifizieren konnte. Die meisten schweren Diebstähle, fast 48.060, betrafen Dienst-, Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräume, wobei nur 18,9 Prozent der Fälle aufgeklärt wurden.

In 70 Prozent der Vorfälle waren die Diebe erfolgreich

Von den 99.700 gemeldeten schweren Firmendiebstählen im Jahr 2022 blieben etwa 29.600 im Versuchsstadium stecken, was bedeutet, dass in mehr als 70 Prozent der registrierten Fälle die Täter erfolgreich waren und Geld und/oder Güter entwendeten. Dieser Prozentsatz lag in den letzten 16 Jahren durchgehend zwischen 67 und unter 70 Prozent, was darauf hinweist, dass Einbruchsversuche in der Vergangenheit noch häufiger fehlschlugen.

Die bekannten Schäden durch die gemeldeten schweren Diebstähle in Unternehmen im Jahr 2022 belaufen sich auf rund 248 Millionen Euro. Allerdings sind die genauen Schadensdetails noch nicht vollständig erfasst und veröffentlicht.

Um sich vor Einbrüchen zu schützen, können Unternehmen auf kostenlose herunterladbare Ratgeber wie "Schlechte Geschäfte für Einbrecher" von der Polizei und "Sicherungsrichtlinien für Geschäfte und Betriebe (VdS 2333)" zurückgreifen, herausgegeben vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in Zusammenarbeit mit der VdS Schadenverhütung GmbH. Da nicht jeder Einbruch verhindert werden kann, ist es ratsam, sich finanziell gegen dieses Risiko abzusichern, beispielsweise durch eine Geschäfts- oder Inhaltsversicherung sowie eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung.

Schäden durch Lkw-Diebe gestiegen

Trotz eines Anstiegs der Lkw-Diebstähle im letzten Jahr im Vergleich zu den Jahren, die von der Corona-Pandemie geprägt waren, zeigt sich auf lange Sicht ein anderer Trend. Eine Schadenstatistik belegt jedoch die Wichtigkeit der Absicherung gegen Diebstahlschäden bei Lastkraftwagen.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der dauerhaft gestohlenen Lkws (Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen, Zugmaschinen und Sattelschlepper) um fast 16 Prozent von 588 im Jahr 2021 auf 680 im Jahr 2022. Diese Informationen stammen aus dem "Bundeslagebild 2022 Kfz-Kriminalität" des Bundeskriminalamts (BKA). Dennoch war die Anzahl in den letzten 15 Jahren nur zweimal niedriger, nämlich in den Jahren 2020 und 2021, die von der COVID-19-Pandemie geprägt waren.

Für die Lkw-Halter bedeutet der Verlust ihres Fahrzeugs oft erhebliche finanzielle Verluste. Allerdings können Lkw-Besitzer, die eine Teilkasko-Versicherung abgeschlossen haben, den Schaden im Falle eines Diebstahls erstattet bekommen. Wenn ein Lkw vollkaskoversichert ist, ist der Teilkaskoschutz automatisch enthalten, ohne dass dies zu einer Verschlechterung des Schadenfreiheitsrabatts führt.

Die Bedeutung der Absicherung gegen Diebstahlschäden wird durch eine Schadenstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) verdeutlicht. Selbst in den Jahren mit der geringsten Anzahl gestohlener Lkws, betrugen die Diebstahlschäden, die von Kaskoversicherern erstattet wurden, jeweils weit über 20 Millionen Euro, nämlich 20,7 Millionen Euro im Jahr 2020 und 23,7 Millionen Euro im Jahr 2021.